In der Biologie gibt es eine Faustregel: Ein stabiles Ökosystem benötigt pro Kilogramm einer Art etwa 10 Kilogramm Futter (Tiere oder Pflanzen) für diese Art. Durch industrielle Effizienz ist dieser Faktor bei vom Menschen konsumierten Tierprodukten zwar in der Regel wesentlich niedriger, dennoch bleiben diese aber wesentlich ressourcenaufwändiger als pflanzliche Produkte. Ein Beispiel: Für ein Kilogramm Rindfleisch werden in der Herstellung etwa 7 kg Futter (Getreide, Soja) sowie 15 000 Liter Wasser benötigt.
Viele Menschen empfinden das als Verschwendung und leben daher vegan – warum Rindfleisch essen, wenn man mit denselben Ressourcen (und mit weniger Wasserverbrauch und Treibhausgasemissionen) die siebenfache Menge an Sojaprodukten haben kann, die ebensogut schmecken. Zwar gibt es zahlreiche Faktoren, die für das Welthungerproblem verantwortlich gemacht werden, doch gegen keine andere kann man als einzelner Mensch so viel tun.
Häufig spielen in diesem Kontext auch Gerechtigkeitsargumente eine Rolle – sowohl gegenüber Menschen, wie auch gegenüber Tieren. Sie alle haben ein (insbesondere moralisches) Recht auf Leben und Unversehrtheit, das – so die Argumentation – schwerer wiegt als das „Recht zu essen was man möchte“.
-Ag