Überall Grachten und süße Häuser, die oft windschief aneinanderlehnen, kleine Gässchen, bunte Märkte und natürlich ein niemals endender Strom von Fahrradfahrern: das ist liebenswerte Amsterdamer Innenstadt! Nicht zu vergessen wären da noch die zahlreichen, einladenden Café und die vielen, vielen internationalen Restaurants, die so international sind, dass man oft gar nicht weiß, wo sich denn das Land befindet, dessen Küche man in manchen Lokalen offeriert bekommt. Über einiges haben wir uns riesig gefreut, da leider in unserer Heimatstadt nicht so viel Auswahl an internationalen Küchen herrscht. Und dann steht man vor der Qual der Wahl, vor allem, wenn man nur ein Wochenende Zeit hat, um sich durchzukosten.

Frühstück und los geht der Tag

Nette Cafés einfach überall! Die ganze Stadt ist voll davon und hier man kann kaum falsch liegen. Überall, wo wir reinstolperten, gab es auch etwas veganes auf der Karte, sonst kann man einfach danach fragen und bekommt sicher auch etwas abgewandeltes. Mit Smoothies, Bagels und veganen Pannekoek (Pfannkuchen) und sogar Wheatgrass Shots startet man gemütlich in den Tag.

Empfehlen können wir die folgenden Cafés und -ketten:

  • Bagels and Beans: Bagels einfach veganisieren indem man Cream Cheese durch Humus ersetzt, dazu gibt´s Smoothies und sogar Wheatgrass Shots
  • Le Pain Quotidien:  mit leckerem Müsli mit Früchten oder Toast mit Avocado-Aufstrich kann man hier in den Tag starten und auch sonst eine gute Wahl, denn die Karte gibt so einiges, rein pflanzliches her wie Vorspeisenteller, Tartines, Salate und saisonalen Specials.
  • Boulangerie1072: vegane Banana Pancakes, Kuchen, Smoothies, Sandwiches, Smoothies und Kaffee mit Sojamilch, alles in der netten, kleinen Bäckerei

Veganistisch

Die holländische Küche ist ja nicht gerade für rein pflanzliche Spezialitäten bekannt. Fritten ohne Mayo ist hier so ziemlich das höchste der Gefühle. Die gibt es dafür an jeder Ecke. Auch wenn ansonsten die rein veganen Lokale nicht so zahlreich gesät sind, scheinen die meisten moderneren Cafés und Restaurants einige vegane Optionen bereitzuhalten und die sind meist auch auf der Karte gekennzeichnet. Wir haben uns quer durch die Stadt gekostet und nach langen Spaziergängen hier wieder Energie aufgetankt:

Im Shop kann man sich mit veganen Lebensmittel, leckeren Rohkostriegeln für zwischendurch und Schoki und Snacks eindecken oder aber, wenn man Glück hat, kann man sich auch in der kleinen, gemütlichen Ecke niederlassen und Sandwiches, Wraps oder Kuchen vor Ort genießen. Der Reispapier-Wrap war ganz nach unserem Geschmack: voll frischem Gemüse und Tempeh und dazu gibt´s verschiedene Salsas.

Für etwas herzhaftes zum richtig Reinbeissen empfehlen wir den Gang zum vegetarischen Fleischer, wo man sich im Deli an Chicken Sandwiches, Burgern, etc. laben kann. Die Fleisch-Alternativen schmecken wirklich außergewöhnlich gut. Falls Ihr ansonsten nicht so auf Fake Meat steht, gebt ihm hier noch mal eine Chance. Uns hat es vorzüglich gemundet.

Essen im Vegabond & Vegetarian Butcher

Praktische Snacks unterwegs

Auch in Amsterdam gibt es Smoothie & Salad Läden an jeder bzw. vielen Ecken. Aufgeschnittenes Obst gibt es auch in Hülle und Fülle in Supermärkten oder noch viel besser frisch am Markt, dann jedoch nicht aufgeschnitten, dafür in Form von frischen Säften.

  • Maoz Vegetarian Falafel

Gibt´s in der ganzen Stadt und rettet einen sicher auch zu später Stunde vor dem Hungertod, sollte man sonst nichts veganes in der Nähe erspähen. Die Falafel sind gut, das Sandwich oder die Salatschüssel kann man sich selbst vollladen. Erinnerungswürdig war es nicht unbedingt.

Dinner im Schmelztiegel

Will man mal was neues oder hierzulande nicht so alltägliches ausprobieren, steht man in Amsterdam vor der Qual der Wahl: indonesisch, thailändisch, surinamesisch, mexikanisch, äthopisch,…

Am ersten Abend haben wir uns für das nette, kleine Thai-Restaurant in der Nähe entschieden. Die Königsbilder und der Hausaltar unterstreichen die Authentizität des leckeren Essens. Die vegetarisch-veganen Optionen sind vielfältig, aber klärt auf alle Fälle ab, dass Ihr auch auf Fischsauce und Shrimppaste (bei Curries) verzichten möchtet. Die Portionen sind gross und man fühlt sich sogleich als würde man nicht mehr in Holland Urlaub machen.

Am zweiten Abend landeten wir zu etwas späteren Stunde gleich im äthiopischen Lokal neben dem Thai-Restaurant und auch das war ein Glückgriff. Zwar fehlt es ev. ein bisschen an der besonderen Atmosphäre, aber das macht das leckere Essen wieder wett. Zu dem typischen, säuerlichen Fladenbrot Injera gibt es verschiedene Saucen, darunter auch vegane mit Linsen, Kichererbsen oder Gemüse. Bestellt hier den Käse (Ayib) ab, der sonst in der Mitte landet und um den wir uns drumherumgegessen haben. Dazu gibt es exotische Biersorten in Kokosschalen gereicht. Gegessen wird übrigens mit den Händen bzw. mit dem Brot statt Besteck. Überaus lecker & sehr empfehlenswert.

Leider ist das wunderschöne Wochenende auch viel zu schnell vergangen und wir konnten gar nicht so viel essen, wie wir eigentlich wollten. Auf unserer Liste standen noch einige Lokale, die wir ausprobieren wollten und entweder nicht mehr geschafft haben oder manche haben am Wochenende auch gar nicht offen. Grund, wieder mal hinzufahren und wäre Amsterdam für seine Sonnenstunden bekannt anstatt für seine grauen Regentage, würden wir sofort hinziehen und selbst ein veganes Café eröffnen.