Die Nachfrage an Pflanzenöl steigt von Jahr zu Jahr und damit auch der Verkauf von Palmöl. Palmöl ist weltweit das meist verwendete Pflanzenöl, 32 % des globalen Pflanzenölbedarfs werden damit gedeckt. Es wird nicht nur für die Herstellung von Kraftstoff verwendet, sondern kommt vor allem in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Durch seinen hohen Schmelzpunkt ist es streichfähig und geschmeidig. Als billiger Rohstoff gelangt es u.a. in

  • Margarine,
  • Schokoaufstriche,
  • Fertigsuppen
  • oder auch viele Cremes.

Negative Aspekte der Palmöl-Produktion

  • Abholzung des Regenwaldes.
  • Brandrodung.
  • Trockenlegung von Torfmooren.
  • Hoher Einsatz von Chemikalien.
  • Oft nicht sozial vertretbare Bedingungen in den Betrieben.

Die größten Palmöl-Produzenten sind Indonesien und Malaysia. Dort wird der Regenwald gerodet, um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Der Lebensraum für viele bedrohte Tiere, wie Tiger oder Orang-Utans, wird dadurch zerstört. Das Schwinden der Wälder trägt ebenfalls zum Klimawandel bei. Durch die Trockenlegung von Torfmooren werden große Mengen an CO2 freigesetzt, die bisher in diesem Boden gespeichert waren. Als Folge des Palmölanbaus ist Indonesien mittlerweile der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen (nach China und den USA). Die Plantagen fressen sich immer weiter in den Regenwald, wodurch auch die indigene Bevölkerung weichen muss. Diese wird von ihrem Land vertrieben und muss gegebenenfalls auf den Plantagen arbeiten, um ihr Einkommen zu sichern. Beim Anbau kommen jedoch viele giftige Chemikalien zum Einsatz, die sich extrem negativ auf die Gesundheit der dort arbeitenden Menschen auswirken und auch die Arbeitsbedingungen sind oft nicht sozial vertretbar.

100 % nachhaltiges Palmöl gibt es nicht

Viele Firmen gehören dem RSPO: Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl an. Somit wollen sie sicherstellen, dass ihr bezogenes Palmöl aus nachhaltigen Quellen kommt. Leider sichert das RSPO-Label bisher nur Minimalstandards. Auch wenn Primär Regenwald nicht gerodet werden darf, bleibt z.B. Sekundärregenwald trotz Label nicht verschont und auch die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sind oft alles andere als gut.

Palmöl in Lebensmitteln erkennen

Bisher war eine spezifische Deklaration von Palmöl als Inhaltsstoff nicht zwingen notwendig. Ab 13. Dezember 2014 gilt die neue EU-Lebensmittelinformationsverordnung (EU) Nr. 1169/2011. Laut ihr müssen pflanzliche Öle und demnach auch Palmöl als Inhalt explizit gekennzeichnet werden (Art 18 iVm Anhang VII Teil A Nr. 8). Aufgrund der zweijährigen Übergangszeit ist jedoch erst 2016 klar ersichtlich welche Produkte Palmöl enthalten. Wer jetzt schon Palmöl vermeiden will, kann sich z.B. an dieser Liste zur Deklaration von Palmöl orientieren oder eine App von codecheck herunterladen (iTunes/Android), die auf Palmöl als Inhaltsstoff hinweist.

Fazit

Eigentlich ist die Ölpalme eine sehr ertragreiche und langlebige Pflanze, vergleicht man sie mit anderen pflanzlichen Öllieferanten wie z.B. Raps. Ihr Anbau und die dadurch verursachte Rodung des Regenwaldes sind das Problem. Die meisten Palmölplantagen wirken sich derzeit negativ auf die Umwelt und die in den Gebieten lebende Bevölkerung aus, weshalb der Kauf von Produkten mit Palmöl weitgehend vermieden werden sollte. Lässt sich dies nicht vermeiden, muss unbedingt auf biologisch angebautes Palmöl zurückgegriffen werden. Auch hier kann eine Nachhaltigkeit oft nicht 100% garantiert werden, jedoch wird in diesem Bereich versucht eine nachhaltige ökologisch und soziale Produktion von Palmöl zu fördern. Oft gibt es jedoch eine Alternative und das ist in Österreich und Deutschland angebautes pflanzliches Öl, zum Beispiel von Sonnenblumen oder Rapspflanzen.

Informationen zum Thema Palmöl:

-JL