Natürlich lassen sich pauschale Aussagen zu diesem Thema nur schwer tätigen, vor Allem aufgrund der unterschiedlichen Beweggründe, die verschiedene Menschen zum Veganismus führen. Geht man allerdings von einem der fundamentalsten Grundsätze des Veganismus – dem Vermeiden tierischen Leides zur Befriedigung eigener Bedürfnisse – aus, so lassen sich erstaundlich klare Grenzen ziehen.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Haustierzucht und -handel unterscheiden sich nicht gravierend von der jenen von/mit Nutztieren: In der Regel leiden die Tiere unter der Herabwürdigung zur Ware und der dementsprechenden Behandlung. Darüberhinaus gibt es ein derartiges Überangebot, dass permanent Tiere ausgesetzt werden und die Tierheime überfüllt sind. Das ist selbstverständlich aus veganer Sicht strikt abzulehnen.

Was jedoch durchaus sinnvoll ist, ist das Adoptieren eines Tieres aus einem Tierheim oder einer Obsorgeorganisation (derer es zahlreiche gibt, wie etwa die Kaninchenhilfe, Hundehilfe, etc. oder Vermittlungsforen wie zB. Rennmaus.at). Dadurch kann nicht nur den jeweiligen Tieren das Leben verschönert, sondern auch in den entsprechenden Einrichtungen Platz zur Grundversorgung weiterer Tiere geschaffen werden, denen ansonsten der Tod droht.

Die zentrale Frage ist immer: Ist eine Haltung als Haustier eine Verbesserung gegenüber der Alternative? Etwa bei ausgesetzten Tieren, die in einem Tierheim Asyl gefunden haben, ist die Antwort wohl ein deutliches Ja. Man muss jedoch aufpassen, nicht auf Tricks der Tierindustrie hereinzufallen. Das arme kleine Hündchen aus dem Tiergeschäft mag zwar in einem guten Zuhause besser aufgehoben sein, wird im Geschäft jedoch sofort durch ein neues ersetzt – insgesamt fördert ein solcher Kauf also nur Tierleid.

Eine wichtige Rolle bei Tieren, die Kontakt zu gegengeschlechtlichen Artgenossen haben (seien es gemeinsam gehaltene Kaninchen oder Katzen, die im Garten herumlaufen) spielt das Sterilisieren/Kastrieren, um eine weitere Übervölkerung mit Haustieren zu vermeiden.

Das Halten von Haustieren ist eine große Verantwortung. Solange man sich dessen bewusst ist, und die Tiere nicht als Dinge behandelt (bzw. auch niemanden unterstützt, der das tut) steht dem also nicht das Geringste im Weg.

-Ag