Wann beginnt Biomüll zu stinken?
Du kennst das: Der Biomüll steht in der Küche, es ist warm, und langsam aber sicher breitet sich ein gewisser... Duft aus. Und dann beginnt die große Frage: Wer bringt ihn runter?
Wann beginnt Biomüll zu stinken?
Die Wissenschaft dahinter ist simpel: Bakterien zersetzen organisches Material und produzieren dabei Gase wie Buttersäure und Schwefelwasserstoff - und die riechen nun mal nicht nach Rosen.
Die Faustregel:
- Bei Zimmertemperatur (20°C): Nach 2-3 Tagen wird's kritisch
- Im Sommer (über 25°C): Schon nach 24 Stunden kann's anfangen
- Im Winter (unter 15°C): Du hast bis zu 4-5 Tage Zeit
Der Feuchtigkeitsgehalt spielt auch eine Rolle: Nasse Obst- und Gemüsereste beginnen schneller zu gären als trockene Schalen.
Die WG-Frage: Wer muss runterbringen?
Hier ein paar erprobte Systeme für den Hausfrieden:
Das Rotationsprinzip
Wer kocht, bringt am Ende den Biomüll runter. Fair, weil: Wer die Küchenabfälle produziert, trägt die Konsequenzen.
Die Nasen-Regel
Wer zuerst sagt "Es stinkt" - bringt ihn runter. Das motiviert dazu, den Geruch länger zu ignorieren. Oder eben schneller zu handeln.
Der Voll-ist-voll-Deal
Wer den Eimer vollmacht, muss ihn auch leeren. Praktisch, aber führt manchmal zu kreativen Stapeltechniken.
Die Timer-Methode
Alle 2 Tage wird geleert, egal wie voll. Einfach einen festen Wochentag festlegen (Dienstag und Freitag funktioniert gut).
Praktische Tipps gegen den Gestank
1. Zeitungspapier ist dein Freund
Wickle feuchte Abfälle in Zeitungspapier ein, bevor sie in den Eimer wandern. Das Papier bindet Flüssigkeit und reduziert Gerüche enorm.
2. Der Gefrierschrank-Trick
Im Hochsommer: Biomüll in einer verschlossenen Box einfrieren und erst am Abholtag rausstellen. Klingt verrückt, funktioniert aber laut Öko-Test hervorragend.
3. Natron auf den Boden
3 Teelöffel Natron auf den Boden des Eimers streuen. Das bindet Feuchtigkeit und neutralisiert Gerüche.
4. Der richtige Stellplatz
Biomüll-Eimer nicht neben der Heizung oder in der Sonne stehen lassen. Kühler Platz = weniger Gestank.
5. Regelmäßig auswaschen
Nach dem Leeren den Eimer mit heißem Wasser und einem Schuss Essig auswaschen. Dauert 2 Minuten, spart Tage an Nasenbelästigung.
Das Saft-Problem lösen
Wenn der Biomüll "saftet" (also Flüssigkeit am Boden bildet), hilft:
- Papiertüten statt Plastik: Plastikbeutel fangen die Flüssigkeit auf und lassen sie gären. Papiertüten saugen sie auf.
- Eierkartons am Boden: Die nehmen Feuchtigkeit auf und lassen sich mitkompostieren.
- Kaffeesatz drüberstreuen: Bindet Flüssigkeit und überdeckt Gerüche.
Der Profi-Tipp für den Sommer
Im Sommer alle 1-2 Tage leeren - egal wie voll. Die Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit lässt organische Abfälle extrem schnell faulen. Laut Hausjournal ist regelmäßiges Leeren die effektivste Methode gegen Gerüche.
Die beste Investition
Ein Biomüll-Eimer mit Deckel und Aktivkohlefilter. Kostet zwischen 20 und 40 Euro und hält Gerüche deutlich besser zurück als offene Behälter.
Fazit: Biomüll beginnt je nach Temperatur nach 1-4 Tagen zu riechen. Wer ihn runterbringt, ist Verhandlungssache - aber mit den richtigen Tricks (Zeitungspapier, Natron, kühler Standort) hält er deutlich länger frisch. Und im Zweifelsfall gilt: Lieber einmal zu oft runterbringen als einmal zu wenig.