Welche Milch ist für Kinder besonders gut geeignet?

20.1.2017
Vegane Milch Kinder

Alle Eltern wollen für ihre Kinder doch das Beste. Was man selbst für das Beste erachtet, hängt jedoch vom subjektiven Wissensstand ab. Mit Werbeslogans wie "Die Milch macht´s" hat uns die Milchindustrie in den 80ern und 90ern eingetrichtert, wie gesund und wichtig Milch für uns alle, aber speziell für Kinder ist. Die Mythen von der unverzichtbaren Kuhmilch für die Kinderernährung halten sich bis heute in vielen Köpfen, auch wenn wissenschaftliche Studien längst das Gegenteil zeigen. Tatsächlich können Kinder aber ganz gut ohne Kuhmilch wachsen und gedeihen.

Kuhmilch birgt Risiken

Das Risiko für Übergewicht und Diabetes, Allergien oder spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen soll höher sein, wenn Kinder viel Milch zu sich nehmen. Eine finnische Studie zeigt, dass sich bereits bei Kindern – die ein genetisch erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes aufweisen – ein früher Konsum von Kuhmilch negativ auf das Risiko einer Diabetes Erkrankung Typ 1 entwickeln kann. Im Säuglingsalter fördert Kuhmilch ebenso das Risiko für diesen Diabetes Typ deutlich.

Außerdem enthält Milch Wachstumshormone, die für Kälbchen gedacht sind. Und auch Antibiotika-, Pestizid-, Herbizidrückstände und andere synthetische Stoffe, die in der Massentierhaltung eingesetzt werden, sowie Bakterien sind in der Milch zu finden.

Milch für gesunde Knochen?

Ein anderes Vorurteil hat eine Studie, in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ entkräftet. Milchkonsum verbessert nämlich den Knochenbau bei Kindern nicht. Ebenso weisen weitere Veröffentlichungen darauf hin, dass die Länder mit dem meisten Konsum an Milch und Milchprodukten, die höchsten Osteoporose-Raten aufweisen.

Höherer Bedarf an Nährstoffen

Fakt ist, Kinder haben, dadurch, dass sie sich im Wachstum befinden, einen höheren Nährstoffbedarf und brauchen besonders viele Vitamine und Mineralstoffe. Für Babies ist die Muttermilch natürlich das Optimum. Brauchen Kinder danach noch Milch? Vor allem Milch von einer anderen Spezie? Nein! Auch eine pflanzliche Ernährung liefert Kindern alles was sie für das Wachstum brauchen und senkt das Risiko für diverse Krankheiten. Wichtig ist natürlich, sich ausreichend zu informieren und auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung zu achten und Vitamin B12 zu supplementieren. Ebenso wie bei Erwachsenen - egal ob vegan oder nicht - ist es ratsam mittels Blutbild die Vitamin- und Nährstoffversorgung zu kontrollieren und im Zweifelsfall kann einen proveganen Ernährungsberater zu Rate ziehen.

Bessere Alternativen zur Kuhmilch

Na klar, Kinder lieben Milch, aber es gibt inzwischen genügend vegane Milchalternativen in jedem Supermarkt. Der Verzicht auf Kuhmilch fällt immer leichter. Der Geschmack von veganer Milch ist einfach Gewöhnungssache. Viele Kinder schwören tierischer Milch auch von selbst ab, wenn man ihnen erklärt, dass Kuhmilch für Kälber und nicht für Menschenkinder gedacht ist. Wer will schon Kälbern die Milch wegtrinken?

Die Qual der Wahl

Inzwischen ist es in den meisten Supermärkten so, dass die Auswahl an veganer Milch bzw. an pflanzlichen Drinks die an Kuhmilch weitaus übertrifft. Es gibt so viele, verschiedene, vegane Milchsorten, dass es richtig schwierig ist eine Entscheidung zu treffen, was in den Einkaufswagen wandern soll. Als Entscheidungshilfe stellen wir hier einen Vergleich von den am weitest verbreitetsten Alternativen zu Kuhmilch an:

Sojadrink

Pros:

Cons:

Der Vorwurf, Soja sei ungesund wurde übrigens inzwischen auch widerlegt. Das enthaltene Phyto-Östrogen schützt eher vor Krebs anstatt ihn verursachen. Auch der Vorwurf, dass Soja sich negativ auf die männliche Fruchtbarkeit auswirke, konnte nicht weiter bestätigt werden. Also keine Sorge! Wichtig ist es, bei Soja auf Bio-Qualität zu achten. In Zeiten von Gentechnik möchten wir unsere Kinder doch nicht zu Versuchskaninchen für diese Eingriffe in die Natur machen. Aus dem Grund empfehlen wir den Sojadrink von Joya, der aus heimischen Soja hergestellt wird. Achtung: ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich. Leider enthalten viele Soja-Drinks eine Menge Zusätze und oft auch Zucker. Es gibt aber auch natürliche Produkte ohne Süßungsmittel.

Reisdrink

Pros:

Cons:

Haferdrink

Pros:

Cons:

Um die Bio-Landwirtschaft hierzulande zu unterstützen und Pestizid-Rückstände in dem Haferdrink zu meiden, empfehlen wir hier auf Bio-Produkte zu setzen.

Fazit

Für eine gesunde, ausgewogene Ernährung gibt es eine Menge Alternativen zu tierischer Milch, die mit verschiedenem Vitamin- und Nährstoffgehalt punkten. Am besten wechselt man die Sorten, die den Kindern gut schmecken, ab und bringt so mehr Vielfalt in den Speiseplan. Betrachtet man die Vor- und Nachteile, schneidet der Haferdrink eigentlich am besten am, da er auch noch mit Regionalität punktet. So werden die Transportwege kurz gehalten und die heimische Landwirtschaft gefördert. Wenn uns die Gesundheit unserer Kinder am Herzen liegt, so sollten wir auch auf nachhaltige Produkte achten. Mit einer veganen Ernährung lebt man nicht nur generell gesünder, auch der ökologische Fussabdruck ist kleiner. Zusätzlich noch zu regionalen Bio-Produkte zu greifen, lässt den Fussabdruck weiter schrumpfen. Wir wollen unseren Kindern ja auch eine lebenswerte Welt hinterlassen.