Des einen Leid ist des anderen Freud

Der Giersch hat geringe Ansprüche an Wasser, Boden und Lichtverhältnisse. Am liebsten mag er es (halb-)schattig und feucht. Hat er sich einmal eingenistet, wird man ihn kaum wieder los. Somit findet man ihn praktisch in jedem Garten, aber auch in Gebüschen und im Wald. Denn die Wurzel und sogar Wurzelreste treiben immer wieder neu aus. Falls Ihr den Giersch im Blumentopf anbauen wollt, erweist er sich auch hier als unproblematisch: er wächst völlig unkompliziert und benötigt keinerlei Pflege. Er gedeiht von Frühjahr bis Herbst und wächst dabei ständig nach. Somit kann der Giersch fast das ganze Jahr über geerntet werden.

Das steckt drin

Warum man sich über den Giersch im Garten freuen sollte, ist sehr einfach: er ist ein Vitamin C Superfood! Denn unser „Unkraut“ enthält mit 201 mg pro 100 g 4x so viel wie Zitronen (51 mg) und doppelt so viel wie Grünkohl (120 mg). Daneben bringt er viel Provitamin A (doppelt so viel wie rote Paprika) und Eiweiß (6,7g/100g) mit. Er enthält hohe Werte an Mineralstoffen wie Eisen, Mangan, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink und Kieselsäure. Und schlägt damit einen Großteil unserer Kulturpflanzen um Längen!

Er wirkt entwässernd sowie verdauungsanregend und hilft bei der Entgiftung. In der Volksheilkunde wird er gegen Gicht und Rheuma eingesetzt. Bereits Hildegard von Bingen hielt große Stücke auf unseren grünen Eroberer, der auch in den Klostergärten kultiviert wurde.

Ab in die Küche

Und falls Ihr euch nun fragt, was ihr mit dem tollen Wildgemüse nun machen sollt, haben wir ein paar Vorschläge für euch: Ab damit in Euren grünen Smoothie! Frisch von der Wiese macht er sich auch wunderbar im Salat und gedämpft als Gemüse. Alternativ ist er durch seinen einzigartigen Geschmack auch als Gewürz einsetzbar – viele beschreiben ihn als eine Mischung aus Spinat, Möhre und Petersilie. Zum rohen Verzehr eignen sich am besten die jungen Blätter, da diese einen dezenteren Geschmack haben. Die älteren Triebe können zum Kochen (zum Beispiel anstelle von Spinat) verwendet werden. Oder Ihr brüht euch einen entwässernden Tee auf, den ihr bis zu dreimal täglich trinken könnt:

2EL frisch zerkleinerten Giersch mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. 5 Minuten ziehen lassen.

 

Da der Giersch überall verfügbar ist, sollte er auch in Eurer Nähe zu finden sein. Ihr erkennt ihn an seinem Stengel, der einen dreieckigen Querschnitt besitzt.

Nun aber ab nach draußen zum Suchen und entdeckt den Giersch, unser heimisches Superfood!

-KW