Den Juckreiz und brennenden Bläschen, die durch die Blätter hervorgerufen werden und der Pflanze als natürlicher Schutzmechanismus gegen Fressfeinde dient, umgeht man am besten, indem man beim Pflücken dünne Handschuhe trägt. Und wir sagen Euch: Der kleine Aufwand bringt maximale Wirkung!

Hättet Ihr’s gewusst?

Schon seit der Antike und vielleicht noch viel früher sind Brennnessel als Heil- und Wunderkraut bekannt – ob getrocknet als Tee, zum „Liebestrunk“ gebrüht oder sogar als Haarkur. Alles an der fast überall auf der Welt wachsenden Heilpflanze ist verwertbar, also sowohl Wurzeln und Stängel, als auch Samen und Blätter. In der Volksmedizin werden Brennnesseln angewendet, wenn die körperliche Entschlackung gefördert, der Stoffwechsel angekurbelt und Leber und Galle gereinigt werden sollen. Das schafft das Heilkraut, da es wie viele andere Wildkräuter auch eine ausleitende und anregende Wirkung hat. Ebenso besitzt es eine schmerz- und entzündungslindernde Eigenschaft und wurde bereits erfolgreich als Maßnahme gegen Arthrose eingesetzt – nämlich ohne unerwünschte Nebenwirkungen, dafür mit allerhand zusätzlichen Vital- und Nährstoffen. So ganz nebenbei

  • senken Brennnesseln dann auch noch den Blutdruck,
  • stärken das Immunsystem (besser noch als Sonnenhut!),
  • lindern medizinisch bewiesen Prostatabeschwerden und
  • unterstützen ein gesundes Haarwachstum (besonders die Samen).

Was steckt drin?

Haltet Euch fest: In Brennnesseln steckt je nach Art 2-4x mehr Eisen als in vergleichbaren Mengen an Rindersteaks und doppelt so viel wie in Spinat. Außerdem wartet das Wildkraut mit einer ordentlichen Portion Calcium (6x mehr als in Milch), Vitamin C (300mg/100g – das entspricht dem Zehnfachen von Spinat), Vitamin A (fast so gut wie Karotten), Kalium, Magnesium und Natrium auf. Wow! Da Brennnesseln dann auch noch hochwertiges Eiweiß – ganze 7g/100g – liefern, sind sie ein ideales Kraut für Kinder! Doch gerade hier stellt sich die Frage nach der optimalen Zubereitung…

Brennesseln
Public Domain[*]

Verwendung in der Küche

Ihr kocht gerne mit Spinat? Dann fällt Euch die Verwendung von Brennnesseln in der Küche bestimmt nicht schwer. Probiert einfach mal Brennnessel-Spinat oder unser Rezept für Hanf-Brennnessel-Pesto. Ob im Risotto, frisch im Salat (sowohl Blätter als auch getrocknete Samen) oder im Smoothie – der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Über das Nesselgift braucht man sich auch nicht mehr wirklich Sorgen zu machen: Beim Blanchieren oder Garen (bitte nicht kochen, sonst gehen zu viele Nährstoffe verloren!) verflüchtigt es sich genauso wie im Smoothie oder im Salat (die Benetzung durch Dressing reicht aus). Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann das frisch geerntete Wildkraut auch in ein Küchentuch einschlagen und ein paar Mal mit dem Nudelholz überrollen.

Ernte-Tipps

Stattet Euch mit Gummihandschuhen und einem Korb aus. Geerntet werden am besten die ganz jungen Pflanzen oder ansonsten nur die oberen, jungen Blattspitzen. Je größer die Blätter desto fasriger sind sie. Wer Brennnessel im eigenen Garten oder am eigenen Grund hat, kann sie auch zwischendurch mal abmähen, dann wachsen wieder frisch und zart nach.

In diesem Sinne: Wohl bekomms und auf dass Ihr alle groß und stark werdet! :-)

 

-JK