Viele denken, dass Gemüse und Obst, egal wie gelagert und zubereitet sehr reich an Vitaminen ist. Leider ist das nur die halbe Wahrheit. Je nachdem, wie du es lagerst, kann ein Teil der Vitamine bereits vor dem Zubereiten verloren gehen. Und auch beim Kochen gibt es unterschiede, die wir dir hier erklären.

Gemüse verliert ab dem Zeitpunkt der Ernte Vitamine, da es diese selbst aufbraucht, um möglichst lang am Leben zu bleiben. Karotten verlieren z.B. bei 20°C in einer Woche 27 Prozent ihres Vitamin C Gehalts und Spinat sogar 100 Prozent. Wird beides kühl bei 4°C gelagert, gehen bei Karotten nur noch 10 und bei Spinat 75 Prozent verloren. Friert ihr das Gemüse ein verringert sich der Vitaminverlust massiv. Karotten enthalten auch nach 12 Monaten noch alle Vitamine, Spinat verliert jedoch auch bei -20°C bis zu 30 Prozent seines Vitamin Cs. Auch Äpfel verlieren bei einer langen Lagerung an Vitaminen. Darüber hinaus werden sie in Kühlhäusern gelagert und haben im Frühling oder Sommer gegessen eine sehr schlechte CO2-Billanz, weshalb ihr lieber frische Äpfel im Spätsommer bzw. Herbst essen solltet.

Aber nicht nur eine lange Lagerung reduziert den Vitamingehalt, auch das Schneiden bzw. Zerkleinern wirkt sich negativ aus. Umso kleiner Gemüse und Obst geschnitten wird, umso weniger Vitamine enthält es oft, es sei denn, du isst oder trinkst es sofort. Ein gekaufter Vitamin-Boost Smoothie aus der Flasche enthält deshalb vielleicht gar nicht so viele Vitamine, wie du denkst und auch der vorgeschnittene Salat im Supermarkt ist nicht unbedingt die beste Wahl. Lieber selbst frisch zubereiten und genießen.

Du hast keinen eigenen Garten oder Balkon, auf dem du frisches Gemüse selbst anbauen kannst, kein Problem. Kräuter wachsen bereits auf der Fensterbank. Welche Kräuter besonders für Veganer*innen toll sind, findest du auf unserer Kräuter-Themenpage. Ein paar Tipps, wie du in der Stadtwohnung eigenes Gemüse anbauen kannst, findest du hier. Erdbeeren und Erbsen, anstatt Blumen am Fensterbrett sehen nicht nur schön aus, sondern schmecken auch super. Direkt geerntet sind es wahre Vitaminbomben!

Wer nicht selbst anpflanzen will, geht am besten auf den Markt. Das dort angebotene Gemüse wurde noch nicht lange gelagert und enthält deshalb einen Großteil aller möglichen Vitamine. Aber auch hier gilt, je regionaler umso kürzere Lagerzeiten und mehr Vitamine. Am besten einfach bei den Ständen nachfragen, denn viele kaufen Gemüse und Obst zu, um ein möglichst breites Angebot bieten zu können.

Sind die gekauften Vitaminbomben erst einmal zu Hause gilt es diese richtig zu lagern, damit sie möglichst lange frisch und vitaminreich bleiben. Bis auf Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln gehört dein Gemüse in den Kühlschrank und sollte nach vier Tagen aufgebraucht sein. Falls Du das nicht schaffst, am besten einfrieren.

Praktische Tipps für vitaminreiches Gemüse

  • Halte die Lagerzeit so kurz wie möglich
  • Kaufe immer frisches, regionales Gemüse
  • Schneide bzw. Mixe erst, wenn du es auch isst
  • Luftdichte Behälter bewahren die Vitamine

Frisches Gemüse und Obst hat nicht nur die meisten Vitamine, sondern schmeckt auch am besten. Falls Ihr aber einmal nicht dazu gekommen seid, alles gleich zu essen den Rest auf keinen Fall wegwerfen. Auch schon etwas älteres Gemüse enthält noch immer viele Vitamine und Nährstoffe. Auf welche Art du es zubereiten kannst, um die meisten Nährstoffe zu erhalten findest du bei unseren Tipps. Wie du Gemüsereste weiterverkochst und weniger Lebensmittel wegwirfst zeigen wir dir in unseren Artikel gegen Lebensmittelverschwendung und Waste Cooking.

– JL