Was bei Essen vegan ist und was nicht, ist mit einem Blick auf die Zutaten bzw. Inhaltsstoffe relativ einfach herauszufinden. Wenn es aber um Getränke abgesehen von Kaffee und Tees geht, ist nicht jedem bewusst, wie diese hergestellt wurden. Säfte, Essig, Sirup und andere Getränke sind nicht automatisch vegan. Ebenso der Wein wird nicht automatisch ohne Einsatz von Tierprodukten hergestellt. Ein Blick hinter die Kulissen der Weinherstellung verrät warum.

Unvegane Schönung und Filterung

Bei der Weinherstellung werden vor allem bei der Filterung und Schönung Mittel verwendet, die tierischer Herkunft sind. Die Schönung und Filterung dient dazu Gerbstoffe zu binden, Trübungen und Schwebeteilchen vorzubeugen und den Wein zu stabilisieren. Dafür werden

  • Eiklar,
  • Fischblase (von Hausen, Stören oder Wels),
  • Kasein (aus Magermilch) oder
  • Gelatine verwendet.

Auch Kieselsäure wird in Verbindung mit Gelatine angewendet und ist damit nicht vegan. Kasein, Eiweiß oder Gelatine sind ebenfalls bei der biologischen Weinproduktion zugelassen.

Vegane Variante

Die Weinherstellung mit pflanzlichen Hilfsmitteln wird zum Beispiel

  • Bentonit (hochwertige Tonerden) oder
  • Erbsenprotein

für die Filterung und Klärung verwendet.

Bentonit hat noch den Vorteil, dass

  • Histamin und
  • Tyramin

(biogene Amine, die Allergieauslöser sein können) entfernt werden und die Stabilität des Weines verbessert wird. Die Vorklärung kann durch Flotation erfolgen. Bei der Flotation wird direkt nach dem Pressen der Trauben der Most unter Druck und mit Stickstoff versetzt wird. Dann bildet sich durch die aufsteigenden Trübstoffe eine schwimmende Schicht auf der Oberfläche und der verbleibende klare Most darunter kann somit abgepumpt werden. (Bei der Flotation kann auch Gelatine eingesetzt werden und daher ebenfalls nicht vegan sein) Seit 1. Juli 2012 gibt es ein EU-Gesetz, dass die Kennzeichnungspflicht für Allergene im Wein vorschreibt. Das bedeutet, dass die Hinweise wie enthält Milch(-erzeugnisse, -kasein, -protein), Ei(-produkte, -protein, -albumin) und/oder Sulfite am Etikett angebracht werden müssen. Weine, die einen Wert unter 25 ml/Liter enthalten, können ohne Warnhinweis bleiben. Diese Kennzeichnungspflicht schafft somit keine 100%ige Sicherheit für veganen Wein bzw. schwere Allergiker.

Unser Tipp

Für einige Winzer (die Zahl steigt freudigerweise an) gehört eine „saubere“ Weinherstelltung ohne tierische Hilfsmittel zum grundlegenden Standard. Um dies auch für den/die KäuferIn ersichtlich zu machen, ist hier die vegane Kennzeichnung sehr wichtig. Zum Glück gibt es schon einige vegane Weinhändler, die uns den Kauf vereinfachen wie z.B. best-of-biowine.de, mit einer großen bioveganen Auswahl.

Wenn Ihr die Weinproduzenten also nicht persönlich kennt, dann achtet auf das Vegan-Zertifikat. Einen persönlichen Tipp von uns haben wir aber noch für Euch:

Weinbau Fürnkranz

Der niederösterreichische Jungwinzer Gerald Fürnkranz hat seit der Übernahme des Betriebs seines Vaters die Weinproduktion auf vegan umgestellt. Er legt großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und erhielt dafür bereits Auszeichnungen für seine Weine. Der Bestseller „Junger Veganer“ erreichte als weißer Jungweincuvée aus 70% Rivaner und 30% Riesling z.B. den 3. Platz bei der „Young & Sparkling“ in Krems, die Bewertung „sehr gut“ bei „wein.pur“, die Silbermedaille bei der AWC Vienna (International Wine Challenge) und landete im „Kreis der Besten“ bei der Retzer Weinwoche. Neben Weinen produziert er auch Frizzante und alkoholfreie Traubensäfte und Holunderblütenlimonade.

Die Produkte von Weinbau Fürnkranz können durch Versand nach Österreich und Deutschland, durch persönliche Lieferung nach Wien und Salzburg oder auch beim Supermarkt Veganz in Wien gekauft werden und sind vegan-zertifiziert von der Veganen Gesellschaft Österreich.

Weinbau Fürnkranz

-CF