Doch Biofashion hat den Mainstream-Markt noch nicht ganz erreicht. Unter anderem, weil man in der Produktion und im Design durch die ökologischen und sozialen Standards und dem damit verbundenen momentan geringeren Angebot an Stoffen und Produktionsorten doch eingeschränkt ist. Doch auf gefährliche Weichmacher (Phthalate), das hormonell wirksame NPE (Nonyphenolethoxylaten), synthetische Farbstoffe wie Azofarben und Dispersionsfarben in Schuhen, Taschen und Kleidung kann man mittlerweile getrost verzichten. Und auch die meisten Nicht-Vegetarier und – Veganer haben nichts dagegen, Produkte ohne Schlachtabfälle und Tierleid geboten zu bekommen.

Diese veganen Materialien sind verträglich und praktisch und zeigen, dass es sehr wohl auch anders geht:

  • atmungsaktive Mikrofaser
  • hochfunktionale Kapokfaser
  • Sojaseide,
  • Bambus
  • Hanf
  • Kork
  • Algenwolle
  • Biobaumwolle

No business like shoe business

Gerade Schuhe werden in letzter Zeit aktiv beworben. Derzeit übersteigt die Nachfrage nach veganen Modellen zwar noch das Angebot, aber es ist offensichtlich, dass sich Fachgeschäfte und Onlineshops zunehmend auf nachhaltige Produkte spezialisieren: Modische low-top-sneaker aus Baumwolle und wiederaufbereiteten Pet-Flaschen, bunt bestickte Ballerinas aus Kork, vegane High Heels aus Naturkautschuk oder Flip Flops mit einer Sohle aus recycelten Autoreifen.

Vegan und Bio sind zwei Paar Schuhe

Um nicht nur Tieren sondern auch der Umwelt Gutes zu tun, muss beim Schuhkauf genau hingesehen werden. Ein veganer Schuh kann nämlich auch eine schadstoffbelastete Plastiksandalette sein. Der Kunststoff dafür wird in der Regel aus Erdöl gefertigt und ist ökologisch nur schwer wieder abbaubar. Auch wenn er ökologisch nicht schlechter ist als Leder, für das viel Chemie und Wasser eingesetzt wird. Zu beachten ist, dass die Schuhe aus recycelten oder besser noch aus Bio-Materialien hergestellt wurden. Ein Etikett im Schuh verrät aus welchen Materialien Sohle, Innenschuh und Oberfläche gefertigt sind.

Taschen und Accessoires

Vegane Produkte werden immer positiver aufgenommen. Kunstleder etwa galt immer als minderwertig. Mittlerweile hat sich diese Ansicht geändert. Ganz ohne Polyurethan kommt man bei der Herstellung von Kunstleder allerdings noch nicht aus. Viele Taschenhersteller setzen heute auf recyceltes Plastik. Eine bessere Ökobilanz als konventionelles Leder wird dadurch allemal erreicht. Selbst wenn dieses chromfrei gegerbt wurde. Leder ist ein totes Produkt und kann durch die chemische Behandlung kaum noch biologisch zersetzt werden. Andere recycelte Materialien die bei der Taschenherstellung verwendet werden sind Nylon, Kork, Karton und Gummi.
Hippe und kreative Must-Haves werden zum Beispiel aus alten wieder verwendeten Fahrradreifen gefertigt oder entstehen durch die Kombination entsorgter Materialien völlig neu. Dabei werden ausgemusterte Rettungswesten, entsorgte Ballon- und Fallschirmseide, alte Männerjackets, Bezüge von Flugzeugsitzen und Elektrokabel zu Rucksäcken, Taschen oder Schmuck.

trash to trend: Upcycling

Upcycling bedeutet, mit Pre-Consumer-Waste zu arbeiten, anstatt mit abgetragenen Materialien, also Post-Consumer-Waste. Upcycling wird schon lange praktiziert, in der Branche lässt sich aber beobachten, dass der Trend jetzt massiv in diese Richtung geht. Dabei werden zum Beispiel alte Stoffmusterkollektionen und Reststücke von Textilfabriken gekauft, um dem immensen Müllaufkommen in der Textilbranche entgegenzusteuern.