Naturtrübe Säfte sollen besonders gesund sein. Sie erhalten fünf Mal mehr gesundheitsfördernde Stoffe, als die klaren Säfte und sollen so Krebs und unterschiedlichen Herzerkrankungen vorbeugen. Das Problem: Die industrielle Verarbeitung von naturtrüben Säften hat sich längst sehr weit davon entfernt, was wir uns unter ihnen vorstellen: Den frisch gepressten, naturbelassenen Saft aus heimischen Früchten.

Der Trick mit dem Herkunftsland

So dürfen beispielsweise Früchte, die für die Saftproduktion meist aus Billiglohnländern importiert werden, unter dem heimischen Herkunftsland angegeben werden, weil nicht der Herkunftsort zählt, sondern der Herstellungsort. Das gilt übrigens für alle verarbeiteten Produkte, wie beispielsweise Marmelade, oder andere Produkte in denen Obst enthalten ist.

Sauer macht glücklich?

Apfelsäfte werden zusätzlich künstlich mit Zitronensäure und Zitronensaftkonzentrat aufgesäuert. Dabei täuscht auch hier der Name. Zitronensäure E330 wird aus einem Schimmelpilz gewonnen, welcher die Aufnahme von Metallen wie Blei oder Aluminium fördert. Mittlerweile wird eine beträchtliche Importmenge von chinesischem Apfelsaftkonzentrat in Europa verkauft, wie das Portal Weinhalle.de berichtet.

„Effiziente“ Enzyme

Damit die Saftherstellung noch effizienter ablaufen kann, werden bestimmte Enzyme in das verarbeitete Apfelmus eingesetzt, die den maximalen Saft herausholen sollen. In verschiedenen Stufen, wird der Saft zu einem Konzentrat reduziert.

Saft aus Filterrückständen

In diesem aufwendigen Verfahren entsteht klarer Saft. Und jetzt kommt der Trick: Dieser wird rückwirkend erst wieder zu naturtrüben Säften verarbeitet – einfach indem man die Filterrückstände homogenisiert und wieder zurück in den Saft führt, wie koch-welten.de erklärt.

Zurück zum Anfang

Filterrückstände werden aus einem einfachen Grund verwendet: Sie setzen sich nicht so leicht ab. Bei einem unverarbeiteten frisch gepressten Apfelsaft beispielsweise setzen sich die Trübstoffe am Boden der Flasche ab. Da es aber als ästhetischer betrachtet wird, wenn dies nicht der Fall ist, durchlaufen alle Säfte – auch die naturtrüben – den gesamten Verarbeitungsprozess und sind damit eigentlich klare Säfte, die am Ende optisch wieder zu naturtrüben Säften gemacht werden.

Auf Kosten der Gesundheit

Dass sich sekundäre Pflanzenstoffe, die die eigentliche Stärke naturtrüber Säfte sein sollten, in diesem mehrstufigen Verfahren nur schwer durchsetzen können, versteht sich von selbst. Das Selbe gilt für Vitamine.

Mix Dir Deinen Saft

Jetzt weißt Du ja, wie Säfte und vor allem auch sogenannte naturtrübe Säfte industriell hergestellt werden. Sofern Du Dir nicht zu 100 Prozent sicher bist, dass der Saft Bio und in einem schonungslosen Verfahren hergestellt wurde, gehe lieber auf Nummer sicher und werde selbst aktiv. Das Best-Practice-Beispiel: Kauf Dir einen Entsafter und mix Dir Deine säfte am besten selbst, so kann nichts schief gehen und Du genießt den frischen, leckeren Geschmack frischer Säfte.

Weiterführende Links

Deutsche Verbraucherzentrale zur Lebensmittelklarheit 

Weinhalle.de

Koch-Welten.de