Vom Pestizid- und Chemie-Einsatz beim Rohstoff-Anbau und der Fertigung über Kinderarbeit, Billiglöhne und immens hohe CO2-Mengen durch den Transport – eine Produktionskette, die die Welt umspannt und eine Menge Spuren hinterlässt! Die Bekleidungsindustrie ist das Parade-Beispiel für die globalisierte, schnelllebige, konsumzentrierte Welt, in der wir leben.

Um den Markt anzukurbeln, wird in den letzten Jahren von Textilmarken immer mehr auf Fast Fashion und schnelllebige Trends gesetzt. Mit bis zu 35 (!) neuen Kollektionen werden die KonsumentInnen pro Jahr mittlerweile überschwemmt. Kaum hat man etwas gekauft, ist es schon nicht mehr in.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass z.B. in Deutschland bis zu 18 kg Textilien pro Jahr und Kopf verbraucht werden. Doch nicht nur bei unseren nördlichen Nachbarn ist es längst üblich geworden Kleidung nach kurzer Tragzeit wegzugeben, weil sie nicht mehr gefällt. Im Glauben etwas Gutes zu tun, werden allein in Österreich jährlich ca. 70.000 Tonnen Altkleider gespendet. Das sind mehr als 8 kg pro Einwohner! Auf Grund des Überangebots an gebrauchtem Gewand findet nur ein Teil davon in Österreich neue Besitzer. Der Großteil geht nach Osteuropa und Asien.

Um Kosten zu sparen werden die Textilien vorerst in Italien nach Qualität sortiert. Die besten Stücke bleiben im Second Hand-Handel in Europa. Sachen, die bei uns unverkäuflich oder nicht mehr in gutem Zustand sind, werden nach Afrika verkauft oder zu Putztüchern verarbeitet. Was nicht recycelt werden kann, landet auf dem Müll. Ein kleiner Teil wird an karitative Einrichtungen in Österreich verschenkt. Trotz all dem hat der Altkleiderhandel auch positive Seiten. Karitativen Vereinen, wie z.B. der Caritas, ermöglicht er die Finanzierung von Sozialprojekten in Österreich. Auch zahlreiche afrikanische Frauen erwirtschaften sich mit dem Verkauf von Secondhand Mode ein kleines Einkommen. Gleichzeitig wird jedoch die örtliche Textilindustrie zerstört, die mit dem Second Hand-Angebot nicht konkurrieren kann.

Was tun also?

Zum Glück gibt es schon jede Menge Möglichkeiten, wie Du Deinen Textil-Konsum zum positiven verändern kannst:

  1. Kaufe weniger, dafür hochwertige, langlebige Fairtrade Bio-Mode: Lade Dir den Fashion Shopping Guide Vol. 2 von Greenpeace herunter und entdecke, wo Du in Österreich nachhaltige Mode findest. Hochwertige, zeitlose Fairtrade-Mode wie die von anzüglich aus Bio-Baumwolle hält wirklich jahrelang!
  1. Beweise Stil: Upcycling-Mode ist nachhaltig & individuell. Hier ein paar österreichische Labels, die sich dem Upcycling verschrieben haben:
  1. Überrasche Deine Kids mit kreativen Upcycling-Kreationen:
  1. Tausche, wenn Du Abwechslung im Kleiderschrank magst! Nächste Termine in Wien:
  1. Denke auch bei Accessoires an nachhaltige Alternativen:

Upcycling

Noch mehr Tipps und Ideen gibt es im nächsten Teil. Also bleib dran!

Hast Du weitere Ideen, was man aus alten Kleidern alles machen kann? Schreib´s uns doch bitte ins Kommentarfeld!

Quellen:

Südwind: http://www.suedwind-institut.de/themen/weitere-themen/altkleider/

Ich kauf’ nix Blog – Facts: https://ichkaufnix.wordpress.com/da-les-ich/facts/

Wiener Zeitung ‚Das Geschäft mit alten Kleidern’: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wirtschaftsservice/konsum_und_gesellschaft/574740_Das-Geschaeft-mit-alten-Kleidern.html

Über die Autorin:

Karin betreibt den Blog beechange.com/blog, wo sie über Müllvermeidung und Nachhaltigkeit schreibt, aber auch vegane Rezepte und Buchrezensionen sind dabei. Um zu zeigen, dass es viele schöne, nachhaltige, wiederverwendbare und plastikfreie Alternativen gibt, hat sie den Shop beechange.com gestartet.