Weißmehl ist im Prinzip jedes Mehl, bei dem das Korn vor dem Mahlen behandelt worden ist und so die wertvolle äußerste Schicht nicht mehr im Mehl enthalten ist. Das so entstandene Mehl ist mineral- und nährstoffarm. Zusätzlich entzieht seine Verdauung dem Körper sogar wichtige Nährstoffe und Spurenelemente und sein Konsum lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Werden zu viele Weißmehlprodukte zu sich genommen, kann dies mit der Zeit den Insulinhaushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen. Es ist daher sinnvoll, Weißmehl so oft es geht, ganz oder zumindest teilweise durch gesündere Mehlsorten zu ersetzen!

1. Vollkornmehl

Die bekannteste und wahrscheinlich einfachste Variante ist das Vollkornmehl, weil man damit das Weißmehl meist 1:1 ersetzen und auch Pizza und Brot wie gewohnt zubereiten kann. Egal welches Getreide man wählt, wichtig ist darauf zu achten, dass es sich um „echtes“ Vollkorn handelt und nicht nur um eingefärbte Weißmehlprodukte. Das bedeutet, dass das Korn mit all seinen Hüllen verarbeitet worden ist und somit sämtliche Ballast- und Nährstoffe auch im Mehl noch enthalten sind! Auf diese Wiese wird es langsamer vom Körper aufgenommen, ist verdauungsförderlich und besser für die Gesundheit. Auch wenn das Wort „Vollkorn“ auf der Verpackung hilfreich beim Finden von echten Vollkornprodukten ist, kommt man um das genaue Lesen der Inhaltsstoffe leider meist trotzdem nicht herum.

2. Buchweizenmehl

Buchweizenmehl ist ebenso glutenfrei und kann beim Backen und auch für Brot gut als Mehlersatz verwendet werden. Da es einen starken Eigengeschmack mit einer herben Note hat, braucht man eventuell Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Buchweizen ist trotz seines Namens kein Getreide, sondern gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Er enthält viele Mineralstoffe und Proteine und besonders gesund ist das Mehl, wenn vorgekeimter Buchweizen verwendet wurde.

3. Mandelmehl

Mandelmehl entsteht einerseits bei der Erzeugung von Mandelöl, andererseits gibt es aber auch einfachere Varianten aus gemahlenen Mandeln oder auch aus den Resten der Mandelmilchherstellung. Die gesundheitlichen Vorteile sind bei allen Produkten aber gleich sensationell! Es sind glutenfreie, kohlenhydratarme und eiweißreiche Mehlalternativen, die nicht nur gut schmecken, sondern sich auch positiv auf die Gesundheit auswirken! Nachteil ist allerdings, dass man ein wenig damit experimentieren muss, bis man weiß, wie sich die Mandelmehlsorten verhalten. Das bei der Ölpressung entstandene Mehl ist trockener als die einfach geriebenen Mandeln, bei denen der Ölanteil relativ hoch ist. Während man geriebene Mandeln leicht selbst herstellen kann – am besten Mandeln vorher blanchieren und schälen und dann einfach mit Mixer, Küchenmaschine etc. zerkleinern –, ist die Herstellung von Mandelmilch und die Verarbeitung der dabei anfallenden Reste ein wenig aufwendiger. Die dritte Variante gibt es meist in Bioläden und Reformhäusern zu kaufen (z.B. bei Govinda). Generell empfiehlt es sich, das Mandelmehl vor allem beim Backen mit anderen Mehlsorten zu mischen.

4. Teff-Mehl

Teff-Mehl findet bei uns erst langsam Verbreitung – man bekommt es z.B. bei Govinda oder in Bio- und Reformläden –, wird aber vor allem in Äthiopien schon seit Langem als Grundnahrungsmittel verwendet. Es handelt sich dabei um gemahlene Zwerghirse, womit das Mehl wiederum glutenfrei ist! Zusätzlich enthält es viele Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium und Kalium. Auch hier gilt, dass man unter Umständen etwas experimentieren muss, bis man weiß, wie sich das Mehl beim Backen verhält. Dennoch lohnt es sich, Teff-Mehl einmal auszuprobieren, auch aufgrund seines besonderen Eigengeschmacks!

5. Kichererbsenmehl

Kichererbsen sind als kraftspendende Proteinquelle nicht nur VeganerInnen bekannt! Als Mehl wird es vor allem in der ayurvedischen Küche gerne verwendet. Es hat einen hohen Zink-, Eisen- und Magnesiumgehalt und ist außerdem ebenfalls glutenfrei. Neben Falafel und Fritatta lassen sich auch süße Speisen damit verfeinern!

Auch wenn die Umstellung von Weißmehl auf andere Mehlsorten anfangs umständlich erscheint, zahlt es sich aus, sich durch verschiedene Alternativen durchzutesten! Und wunderbare Rezepte dazu gibt es genügend!

-kw