Wer versucht vegane Medikamente zu finden, stößt schnell an seine Grenzen. Leider werden Medikamente häufig aus tierischen Produkten hergestellt.
Tierische Stoffe in Tabletten
Sowohl tierische Wirstoffe als auch Hilfsstoffe befinden sich in vielen Arzneimitteln. So wird zum Beispiel Lactose aus der Kuhmilch als Füllmittel verwendet, Bienenwachs wird für die Konsistenz halbfester Arzneimittel eingesetzt und Wirkstoffe wie Heparin, welches die Blutgerinnung hemmt, wird aus der Darmschleimhaut von Schweinen gewonnen, wie Pharmawiki aufklärt.
Tests and Tieren
Neben den Wirk- und Hilfsstoffen, die häufig aus tierischen Produkten stammen, müssen Tiere leider auch in der Produktion leiden. Medikamente werden, bevor sie in den Verkauf gehen, meist an Tieren getestet. Daher spielt es dann keine Rolle, ob das Medikament danach völlig tierstofffrei ist – Tiere kommen leider trotzdem zum Einsatz. Zudem ist es selbst für Profis sehr schwer zu erkennen, wie ein Medikament hergestellt wurde. Eine absolute Sicherheit gibt es also nahezu nie.
Homöopathie vor ähnliche Problemen
Da weicht man doch gerne auf homöopathische Produkte aus, würde man meinen. Aber auch die sind nicht einwandfrei. Denn auch hier gibt es einige Produkte mit tierischen Zusatzstoffen. Wenn man ganz sicher gehen möchte, dann sollte man zumindest beim Händler oder beim Hersteller nachfragen.
Kritische Impfungen
Wer ins Ausland verreist oder aus anderen Gründen eine Impfung braucht, hat ebenfalls Probleme, einen veganen Impfstoff zu finden. Hier empfiehlt der Deutsche Vegetarierbund in einem Interview mit der taz, sich nur dann impfen zu lassen, wenn es der Arzt vorschreibt. Denn auch Impfstoffe sind auf Zellen oder Eiweiße von Tieren angewiesen, um Viren und Bakterien für die Impfstoffproduktion zu vermehren.
Für VeganerInnen ist es also ein schwieriges Unterfangen und immer eine Entscheidung für sich, ob man im Zweifel doch das Medikament oder die Impfung zu sich nimmt – natürlich nur dann, wenn diese Maßnahme nicht unbedingt notwendig ist und die Gesundheit nicht akut gefährdet ist. Wir hoffen, dass die Pharmaindustrie und die Forschung hier in Zukunft Fortschritte erreichen, sodass Tiere nicht gequält werden und die Produktion tierfrei abläuft.