Bei mir hat sich seit geraumer Zeit das Gefühl eingestellt, eine kleine Entlastung würde meinem Körper guttun. Zwar ernähre ich mich gesund mit viel Obst und Gemüse, doch oft ist es einfach der Stress, der dafür sorgt, dass der Körper Nahrung teilweise als Ballast empfindet, und mit der Verdauung nicht hinterherkommt. Hinzu kommen ein paar Angewohnheiten, die ich gerne mal ablegen möchte: Das späte zu Abend Essen und das späte zu Bett gehen. Da frisch gespresste Säfte ohnehin einen festen Bestandteil meiner täglichen Nahrung ausmachen, entscheide ich mich für einen sanften 3-Tage-Juice-Cleanse.

Die Obst- und Gemüsesäfte sollten in keinen Fall pasteurisiert aus der Flasche sein!

Ich habe das Glück, für meinen Test von Yuicery (siehe Artikel auf veganblatt) ein Juice-Cleanse-Überraschungspaket für einen 3-Tage-Cleanse nach Hause geliefert zu bekommen. Meine Wünsche waren viel Grün und etwas Fruchtiges. Ich bekomme ein Päckchen mit jeweils 5 Säften a 0,5 Liter für einen Tag. Das ist eine Menge Saft! Ich glaube kaum, dass ich hungern werde, bei 2,5 Liter Saft, die ich pro Tag zu mir nehmen soll.
Am Tag vor meinem ersten Fastentag steige ich bereits auf entlastende Kost um, trinke tagsüber viel Kräutertee und zum Mittag einen großen Smoothie. Am Abend mache ich mir ein leichtes Gemüsegericht: gebackener Chicorée mit Birne und Rohkost-Cashew-Käse (z.B.von Happy Cheeze), dazu Süßkartoffel-Spalten. Für die Tage vor und nach dem Cleanse ist zu empfehlen, schon auf Alkohol, Kaffee, weißen Zucker und weißes Mehl zu verzichten. Statt dessen viel Gemüse und Obst, pürierte Kürbissuppe z.B. ist leicht, macht aber satt und wärmt den Körper.
Ich starte jeden Tag mit einem heissen Ingwerwasser mit etwas Zitronen- oder Limettensaft und trinke über den Tag verteilt eine Kanne „7×7 Kräutertee“, ein äußerst wirksamer Entgiftungs-Tee, der 49 verschiedene Kräuter enthält.

Der erste Tag fällt mir leicht.

Da ich tagsüber sowieso am liebsten rohköstlich mit viel Obst esse, komme ich super mit den leckeren Säften zurecht. Da sie recht dickflüssig sind, hat man auch nicht das Gefühl eines gänzlich leeren Magens.

Der Tag beginnt grün mit einem Saft aus Spinat, Sellerie, Romana Salat, Ananas, Gurke und Koriander. Tolle Mischung. Die Gurke erfrischt und Ananas gibt ein wenig Süße;perfekt, finde ich, um in den Tag zu starten. Ein paar Stunden später öffne ich gespannt die Flasche, auf deren Deckel eine 2 steht, eine fruchtigere Variante aus Birne, Ingwer, Minze, Ananas  und Fenchel. Das wird meine Lieblingssorte! Ich bin begeistert und voller Elan. Da ich am Abend in ein Theaterstück gehe, überbrücke ich die Tageszeit, ohne Bedürfnis nach Essen, freue mich am späteren Abend zu Hause dafür aber umso mehr auf meine rohe Mandelmilch. Diese ist mit Dattel, Vanille und fleur de Sel abgestimmt und schmeckt einfach himmlisch! Dazu ein heißer Yogi-Tee und der Schlummer-Trunk ist perfekt. Mit der Mandelmilch experimentiere ich während der drei Tage ein wenig und rühre mir ab und zu ein Superfood-Pulver hinein (z.B. von Pure-Raw). Maca z.B. gibt Energie und wirkt sich positiv aufs Nervensystem aus, Reishi-Pilz gibt einen Immun-Boost und ist in der Traditionellen Ch. Medizin als Anti-Aging-Mittel bekannt. Etwas Kurkuma, Kardamon und Zimt machen einen wohltuenden ayurvedischen Drink daraus.

Wer, wie ich, eher ein Kälte-Typ ist, sollte insbesondere darauf achten, den Stoffwechsel genug anzuregen, die Säfte nicht frisch aus dem Kühlschrank, sondern lieber bei Zimmertemperatur zu trinken.

Am zweiten Tag bin ich zunächst super entspannt und freue mich auf meinen Saft.

Ich mache die Kur übers Wochenende, so dass ich Zeit für einen langen Spaziergang habe. Am Mittag fühle ich mich zum ersten Mal dann doch ein wenig schlapp und mein Magen fühlt sich etwas flau an. Zwar verspüre ich kein Hungergefühl, doch das kalte Gefühl im Magen und meine Schlappheit lassen mich überlegen, ob ich den Nahrungsentzug nicht doch langsam ein wenig zu spüren beginne.

Nicht, dass ich das empfehle, aber an diesem Nachmittag mache ich eine Außnahme, und mogele einen kleinen Papaya-Smoothie mit Kokosöl  in meinem Plan ein, der irgendwie gut tut. Am liebsten hätte ich mir auch einen Matcha, japanischen Grüntee, gemacht, um mich fitter zu fühlen, doch am besten sei es, alle sogenanten „Aufputscher“ zu meiden, besonders natürlich Kaffee. Die süße Papya ist eine wohltuende Abwechslung zu dem grünen teilweise leicht saurem Saft. Es mag auch die kalte Jahreszeit sein, doch am Abend schaffe meinen letzten Saft nicht mal ganz und nehme dafür eine leichte Gemüsebrühe zu mir, da ich einfach das Gefühl habe, etwas Wärmendes zu brauchen. Dies ist natürlich nicht im Sinne einer rohen Saft-Kur, doch bin ich bei allen Programmen nachwievor der Meinung, im Zwefelsfall auch ein wenig nach dem eigenen Gefühl zu gehen.

Nach dem dritten Tag fühle ich mich tatsächlich anders als vorher.

Mein Wochenende ist leider doch viel zu verplant, die drei Tage vergehen wie im Flug. Ich fühle mich ein wenig leichter, wie nach einem Kurzurlaub. Hier und da war ich ein wenig empfindlich und emotional, so denke ich, mehr Ruhe und Rückzug wäre noch besser gewesen. Doch ich habe es geschafft, gut zu mir zu sein, zu tun, worauf ich Lust habe, doch dabei auch meinem Geist nur „gute Nahrung“ zuzuführen; kein Trash-TV, sondern ein gutes Buch oder schöne Musik. Durch das Nichtessen und Nichtkochen blieb mehr Zeit für Dinge , die Ich sonst oft „nicht mehr schaffe“, wie lesen vor dem Schlafengehen, den Schreibtisch aufräumen, vielleicht sogar den Kleiderschrank ausmisten. Aber all das sollte kein Zwang sein! Wer einfach auf dem Sofa liegen und in Zeitschriften blättern möchte, sollte genau das tun. Auch ist mir aufgefallen, wie gut ich einschlafen konnte, und am Morgen war ich viel fitter als sonst.

Trotz allem: Nach dem letzten Tag freue ich mich unglaublich auf etwas zu essen. Die drei Tage kommen mir vor wie mindestens 5, als ich anfange zu essen, merke ich doch, wie groß mein Hunger ist und wie gut alles schmeckt!

Fazit

Neu geboren fühle ich mich nicht, aber doch ein ganzes Stück frischer, leichter und entspannter. Mein Bauch ist flach und weich, auch ihm taten die Tage mit wenig Verdauungsarbeit gut. Gewicht habe ich nicht verloren, aber das war auch nicht mein Ziel. Menschen mit etwas Übergewicht können allerdings durchaus ein bis zwei Pfunde verlieren.
Ein Juice-Cleanse lohnt sich!

Tipps

  • 7×7 Kräutertee für Zwischendurch
  • Superfoods (von Pure Raw )
  • Massagen und Dampfsauna
  • Spaziergänge
  • Heisse Bäder mit Basensalz (z.b. „Meine Base“)
  • Öl-Ziehen am Morgen (einen Esslöffel Sesam- oder Sonnenblumenöl 10 Minuten im Mund behalten und durch die Zähne „schlürfen“. Das leitet Gifstoffe aus, die sich nachts im Mundraum gesammelt haben)