In der langen Kette, die durch die Ausbeutung in der Textil-Industrie entsteht, sind toxische Chemikalien in unserer Kleidung ein Punkt, der oftmals übersehen wird. Trotz vieler Labels, die geprüfte Qualität versprechen, gibt es immer noch zahlreiche Lücken im System. Nicht zuletzt dadurch, dass unsere Lebenswirklichkeit in den meisten Fällen sehr von jener in den produzierenden Ländern abweicht. Industriell hergestellte Kleidung ist deshalb in den meisten Fällen mit Schadstoffen belastet.

1. Formaldehyd

Formaldehyd kommt in der Industrie häufig zum Einsatz und ist aus diesem Grund auch noch nicht verboten. Kleidungsstücke werden oft vor dem Transport damit besprüht, um in gewünschter Form beim Verbraucher anzukommen. Die Chemikalie steht im Verdacht, Krebs auslösen zu können. Außerdem greift sie die Atemwege an und kann bei langer Belastung damit das Nervensystem schädigen.

2. Nonylphenolethoxylat (NPE)

Obwohl NPE bereits seit 2003 in der EU verboten ist, wird er in der Textil-Industrie immer noch als Waschsubstanz verwendet. Diese Praxis verschmutzt nicht nur die Gewässer, sondern hat auch direkte schädliche Auswirkungen auf den Menschen, da NPE das Hormonsystem aus dem Gleichgewicht bringt.

3. PFC

Hinter der Abkürzung PFC verbergen sich eine Reihe von per- und polyfluorierte Chemikalien, die nur schwer bzw. teilweise gar nicht abbaubar sind. Dennoch werden sie gerade wegen dieser Eigenschaft für zahlreiche Produkte und Kleidungsstücke verwendet. Vor allem Funktionskleidung ist häufig damit imprägniert. Auf Umwelt und Menschen wirken sich die Chemikalien unter anderem dadurch negativ aus, dass sie in den Nahrungskreislauf gelangen und zusätzlich Wasser und Boden verunreinigen.

Was kann man tun?

Fashion Victims laufen also nicht nur Gefahr, ihr Konto zu plündern, sondern auch ihrer Gesundheit zu schaden. Aber es geht auch nicht nur um die Gesundheit des Käufers, die Folgen sind weitreichend und ziehen sich durch die gesamte Produktionskette.

Um schädlicher Auwirkungen zu vermeiden, hält man sich bei Bekleidung und Textilien am besten an zertifizierte, biologische Naturmaterialien und meidet synthetische Stoffe. Ein sicheres Label wäre zum Beispiel Öko-Tex. Als Notfallsstrategie sollte man die Kleidung vor dem ersten Tragen auf jeden Fall waschen, auch wenn dabei Umweltbelastung nicht ausgeschlossen werden kann. Eine gute Alternative stellen auch in Europa produzierte Kleidungsstücke dar, da hier die Richtlinien und Kontrollen strenger gehandhabt werden als in Billiglohnländern.

Um langfristig in der Textil-Industrie etwas zu verändern, hat Greenpeace eine Detox-Kampagne gestartet, die man online mit seiner Unterschrift unterstützen kann.

Welche Modelabels vegan und nachhaltige produzieren? Hier haben wir sie Euch aufgelistet!

-kw