Irgendwann landet alles im Meer!

Immer mehr erschreckende Bilder von Plastikmüll in den Weltmeeren, verendeten oder deformierten Meerestieren und Vögeln und von Müll verwüsteten Stränden gehen durch die Medien. Dies schafft Bewusstsein für ein ernstes Problem, von dem wir alle betroffen sind, liefert zugleich jedoch meist wenig Möglichkeiten zur Veränderung. Dennoch gibt es mittlerweile auch positive Nachrichten, die zum Teil abenteuerliche und groß angelegte Lösungsansätze bieten, wie zum Beispiel das Reinigungs-Projekt von Boyan Slat.

Um langfristig etwas zu ändern, ist jedoch jede/r Einzelne/r gefordert, etwas dazu beizutragen. Wir stellen Euch daher Bereiche und Dinge vor, mit denen man – oft unbewusst – zur Meeresverschmutzung beiträgt, damit man diese in Zukunft vermeiden kann!

1. Funktionskleidung

Funktionskleidung sowie Fleece-Kleidung besteht oft zu einem großen Teil aus Plastik. Beim Waschen lösen sich kleinste Teilchen, die als sogenanntes Mikroplastik das Meer verschmutzen und auch in die Nahrungskette gelangen, da sie für Meerestiere nicht von Plankton unterscheidbar sind. Um dennoch nicht auf praktische Funktionskleidung verzichten zu müssen, gibt es bereits erste Alternativen. So bietet zum Beispiel die Marke Salewa Funktionskleidung aus sogenannten Ingeo-Fasern an, die aus Mais gewonnen werden.

2. Shampoo

In vielen Shampoos dient Plastik – oft in Form von Polypropylen oder Polyethylen – als Füllstoff bzw. Bindemittel. Auch Silikone, oft hinter der Bezeichnung Dimethicone versteckt, sind in den meisten Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten enthalten. Wiederum handelt es sich um Plastik, das von Kläranlagen nicht gefiltert werden kann und als Mikroplatsik in den Wasserkreislauf und ins Meer gelangt. Beim Kauf von Shampoo bzw. Kosmetikprodukten generell kann man also gezielt darauf achten, Produkte ohne Erdölderivate, also ohne Plastik, zu kaufen! Oder verzichte einfach auf herkömmliches Shampoo und versuche diese Haarwaschmethoden aus!

3. Peeling

Bei herkömmlichen Peeling-Produkten entsteht der peelende Effekt oft durch kleine Plastik-Kügelchen. Da gerade Peelings auch ganz leicht mit natürlichen Substanzen funktionieren, besteht weder für Deine Haut noch für die Umwelt ein Grund Peelings mit Plastik-Teilchen zu kaufen! Dabei kann man sich ganz toll die Haut mit etwas Zucker oder Kaffee peelen. Stell Dein Peeling doch einfach selbst her. Hier haben wir ein Rezept für Dich!

4. Zahnpasta

Auch Zahnpasta kann nicht nur Plastik, sondern auch gefährliches Titanoxid aufweisen! Beide Substanzen bringen das Gleichgewicht in Körper und Umwelt durcheinander.

5. Kosmetika

Trotz einigen Veränderungen in letzter Zeit, verwendet die Kosmetikindustrie auch in Gesichtspflegeprodukten wie Anti Falten Cremes oder in Make up und Lippenstiften immer noch Plastik, wiederum oft in Form von Polypropylen oder Polyethylen. Vor allem Sonnencremes enthalten zusätzlich häufig Titan- & Zinkoxid! Diese Nanopartikel schaden Mikroorganismen wie Plankton.

6. Konventionell angebautes Obst und Gemüse

Pestizide, Herbizide, phosphat- und stickstoffhaltige Düngemittel – mit all dem wird konventionell angebautes Obst und Gemüse besprüht. Über den Boden und den Wasserkreislauf gelangen die giftigen Stoffe ins Meer und tragen wesentlich zur Verschmutzung bei. Beim Kauf also auf Bio achten bzw. sich vielleicht sogar einer Foodcoop anschließen!

7. Zigaretten

Ein Bereich, an den man beim Thema Meeresverschmutzung vielleicht nicht sofort denkt, sind Zigaretten. Fast alle auf den Boden geworfenen Zigarettenstummel gelangen über die Kanalisation ins Meer! Regenwasser wird oft nicht gefiltert, Zigaretten jedoch meist mit dem Regen in den nächsten Kanal gespült. Als Raucher also dafür sorgen, die Zigaretten nicht einfach auf die Straße zu schmeißen, sondern sie ordnungsgemäß zu entsorgen!

Was kann man tun?

Wissen ist Macht! Der BUND-Einkaufsratgeber listet Produkte mit Plastik-Inhalt auf, zahlreiche andere Websites stellen Alternativen vor und bieten Information. Als Faustregel gilt auch, dass alles, was Dir schadet – zum Beispiel Plastik in Kosmetikprodukten – auch der Umwelt schadet. Guter Indikator dafür sind meist Inhaltsstoffe, deren Namen man nicht aussprechen kann bzw. kennt. Also auf Natürlichkeit setzen und alle gewinnen!

-kw