Wie meistens ist diese Frage nicht einfach und pauschal beantwortbar. Insbesondere gibt es große Unterschiede von Zoo zu Zoo: Während manche Tiergärten die Belustigung der Gäste in den Vordergrund stellen, nutzen andere die BesucherInnen lediglich als Einnahmequelle um den Tieren ein möglichst artgerechtes Zuhause zu bieten und ihre Kapazitäten für gute Zwecke einzusetzen.

Merkmale eines (aus tierrechtlicher bzw. veganer Sicht) mangelhaften Zoos sind vor allem

  • zu kleine Gehege, die oft eher Käfigen gleichen
  • mangelnder Rückzugsraum der Tiere, sodass sie immer und überall für die Menschen sichtbar sind
  • falsche klimatische Bedingungen
  • daraus resultierende Verhaltensstörungen der Tiere

Doch auch bei den besten Tiergärten ist klar: Die Haltungsbedingungen können niemals die Freiheit des natürlichen Lebensraumes ersetzen, daher bewegt man sich hier zwangsläufig in einer Grauzone, in der ein Übel gegen einen Nutzen abgewägt werden muss. Das ist umso problematischer, je anspruchsvoller die entsprechenden Tiere sind – wobei gerade die typischen Publikumslieblinge wie Raubkatzen, Eisbären und Elefanten besonders schwierig sind.

Im Umkehrschluss sind Naturparks mit heimischen Tieren, die auf großer Fläche in einem idealerweise weitgehend autonomen und naturbelassenen Ökosystem leben, wie etwa der Natur- und Umweltpark Güstrow, das Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen oder der Wildpark Eekholt, durchaus unterstützenswert. Auch gibt es einige Tiergärten – etwa der Zoo Zürich, der Zoo Leipzig oder der Schönbrunner Tiergarten in Wien – die durchaus erfolgreich modernste, hochinnovative und nachhaltige Gestaltungsformen und Technologien nutzen um in künstlichen Gehegen bestmögliche Lebensbedingungen zu schaffen.

-Ag