Green Facts

Die Menschen legen mittlerweile Wert darauf, Produkte zu konsumieren, für die weder Mensch noch Tier oder die Umwelt im allgemeinen leiden müssen. Die vegane Bewegung ist ein Wachstumsmarkt und setzt weltweit Schritt für Schritt einen ethischen Bewusstseinswandel in Gang. In großem Maße davon beeinflusst ist die Textilindustrie, denn vegane Mode ist schwer im kommen.

Grüne Fakten werden langsam aber doch zu Allgemeinwissen und der ethische Aspekt zu einer Frage der eigenen Würde. Denn während die Annehmlichkeiten des naiven Konsums nicht bestritten werden sollen, ist doch endlich der Preis zu bedenken und wer ihn zahlen muss. Wird in unserer Wohlstandsgesellschaft noch immer viel Geld für Modeartikel aller Art ausgegeben, kann man sich letztendlich nicht mehr dem Wissen entziehen, unter welchen Bedingungen diese Produkte in Billiglohnländern hergestellt werden. Die in der Textilindustrie verwendeten ätzenden Säuren und chemischen Färbemittel schädigen nicht nur die Gesundheit derjenigen, die unsere Kleidung herstellen, sie können auch beim Träger der Kleidungsstücke Allergien auslösen oder gar krebserregend sein.

Wie viel Tier steckt in unserer Kleidung?

Sieht man von offensichtlichen tierischen Produkten wie Pelz, Leder, Wolle (inkl. Angora und Kashmir), Daunen oder Seide einmal ab, gibt es bei Kleidung auch versteckte tierische Bestandteile, vor allem Farbstoffe:

  • Karminrot: Als Rohprodukt dienen getrocknete Schildlausweibchen und deren Eier. Nach Zermahlen und Extrahieren durch Wasser erhält man den Farbstoff Karmin.
  • Purpur: Ein Sekret der Purpurschnecke liefert den Farbstoff.
  • Sepia: Wird aus den getrockneten und pulverisierten Tintenblasen einer Tintenfischart gewonnen.
  • Hämoglobin: roter Farbstoff der roten Blutkörperchen von Wirbeltieren.

Andere in der Kleidung verarbeitete tierische Materialien sind Horn- und Perlmuttknöpfe oder Knochenleim, der immer noch häufig als Klebemittel in unseren Schuhen verwendet wird. Auch eigentlich offensichtliche aber doch für das unachtsame Auge zu übersehende Details wie Lederpatches an Jeans oder die mitnichten zu vernachlässigenden Felldetails der Wintermode sorgen weiterhin für eine zynische Neverending Story.

Textilbranche im Wandel

Warum gibt es so viele versteckte tierische Produktkomponenten? Die Antwort ist in der Regel eine simple: sie sind billig und fallen in Massen an, da sie Abfallprodukte der Fleischindustrie sind. Und es gab bis vor Kurzem noch wenig Ambition, sich über Alternativen im großen Stil Gedanken zu machen. Dass sie reichlich vorhanden wären und wenn nicht, innovativ entwickelt werden können, wird nun endlich tatkräftig bewiesen.  Fachgeschäfte und Onlineshops spezialisieren sich zunehmend auf nachhaltige, faire Produkte: von urbaner Mode, Sportbekleidung, Wäsche, Dessous, Kinderkleidung bis hin zu exquisitem Modedesign – hergestellt aus Biobaumwolle, Leinen, Hanf oder Bambus.