YES, VE`GAN

„Es geht darum, das System zu ändern“. Für seine Idee von einer gerechteren Welt und gesundem Essen kämpft Jan Bredack, mit viel Idealismus und noch mehr Pathos, seinem Buch zufolge 14 Stunden am Tag. Er kämpft für strukturellen Wandel, dahingehend, Veganismus in der Mitte der Gesellschaft ankommen zu lassen. Dabei sieht Bredack seine Aufgabe vor allem darin, mit seinen veganer Supermarktkette Veganz die logistische Basis für dieses Vorhaben zu schaffen.

Mehr als eine Anleitung für das richtige Leben ist das Buch eine Autobiographie Bredacks, die vor allem sein berufliches Leben skizziert und damit einen durchaus spannenden Einblick in die für Normalbürger undurchsichtige Welt der Manager und Hochfinanz gibt. Sein beruflicher Auf- wie Abstieg bei Mercedes, das Leben in Russland, der damit verbundene Luxus sowie die unfreiwillige Nähe zur dortigen Mafia lesen sich wie guter Filmstoff.

„Ich verkaufe Ihnen eine Idee“

Die flüssigen biographischen Kapitel wechseln sich mit jenen ab, die die „Richtigkeit“ einer veganen Lebensweise mithilfe philosophischer Zitate oder Statistiken und Zahlen unterstreichen sollen. Im Grossen und Ganzen sind es diese Zahlen, die Bredacks Vision einer veganen Gesellschaft tragen. Im Buch wird diese Vision durch ihre wirtschaftliche Machbarkeit lebendig und nicht durch eine veränderte gesellschaftliche Ethik. Von daher folgt das Buch tatsächlich dem Vorwort des Autors: „Ich verkaufe Ihnen eine Idee“.

Fazit

LeserInnen, die sich bereits mit veganer Thematik befasst haben, werden in „Vegan für Alle“ kaum Neues erfahren. Wer sich jedoch für die Person Jan Bredack und die Veganz-Kette interessiert, der findet in diesem Buch dessen spannenden Werdegang und wirtschaftliches Hintergrundwissen vor.