Eine vegane Lebensweise gewinnt immer mehr an Zuspruch und auch die Sojaproduktion steigt rapide. Der direkte Zusammenhang zwischen dieser steigender Nachfrage und Anbau von Soja ist jedoch falsch. Was hier nicht bedacht wurde: ca. 80 % des weltweit angebauten Sojas wird zu Tierfutter verarbeitet!

Tierfutter aus Soja inklusive Raubbau und Gentechnik

Es wird immer mehr Fleisch gegessen, infolgedessen müssen immer mehr Tiere herangezüchtet werden. Soja eignet sich aufgrund des hohen Eiweißanteils hervorragend als ergiebiges Futtermittel.

  • Zu Mehl verarbeitet enden mehr als 3/4 der weltweit angebauten Pflanze als Tierfutter, vor allem für Geflügel und Schweine.
  • Nur etwa 6% der globalen Sojaernte werden direkt als Lebensmittel verzehrt.

Brasilien ist neben den USA der weltgrößte Sojaproduzent. Um immer mehr Bohnen zu ernten, werden die Anbauflächen vergrößert und durch Gentechnik resistent gegen Pestizide gemacht. Gerade in Brasilien fressen sich die riesigen Plantagen immer weiter in den Amazonas, der für den Anbau der Pflanze weichen muss. Konventionelles Soja wird in Monokulturen angebaut, die den Boden stark auslaugen. Eine langfristige Bewirtschaftung ist u.a. aufgrund von Erosion, Nährstoffmangel und Verseuchung unmöglich.

Gentechnik macht die Pflanzen resistent gegen Pestizide, was einerseits zu einer ertragreicheren und einfacheren Ernte führt. Der hohe Pestizideinsatz vergiftet jedoch nicht nur die Anbaufläche, sondern ganze Landstriche inklusive Gewässer und dort lebender Menschen. Zudem sind die Folgen der Genmanipulation unkontrollierbar und die Auswirkungen der fremden Gene für Mensch und Umwelt bisher nicht absehbar. Die riesigen Sojaplantagen schaden somit der Natur und dem Menschen. Auf den Feldern herrschen schlechteste Arbeitsbedingungen, der indigenen Bevölkerung wird ihr Lebensraum genommen, gentechnisch verändertes Saatgut verbreitet sich mit bisher unvorhersehbaren Folgen und zurück bleiben unbewirtschaftbare Brachflächen.

Das in diesen Monokulturen wachsende Gen-Soja wird zu Futter für die Massentierhaltung. Sojamehl, das oft gentechnisch verändert ist, wird an Hühner und Schweine verfüttert. Das daraus entstehende Fleisch, sowie die Eier, müssen nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden.

Nahrungsmittel aus Soja, gentechnikfrei und ohne Urwaldsterben

Weniger als ein Fünftel des weltweit angebauten Sojas wird zu Lebensmitteln verarbeitet. Im Gegensatz zum Sojaanbau für die Massentierhaltung ist Soja für den direkten Verzehr meist gentechnikfrei. In der EU sind gentechnisch veränderte Sojabohnen nicht für den Anbau zugelassen. Nahrungsmittel aus Soja, Gentechnik und Raubbau bedingen sich deshalb keines Wegs.

Nicht der Trend zu einem vergangen Lebensstil und der damit einhergehende Sojakonsum sind demnach ein ausschlaggebender Grund für die Ausdehnung der Sojaplantagen, sondern der steigende Fleischkonsum. Nichtsdestotrotz sollte beim Kauf von Sojaprodukten auf dessen Herkunft geachtet werden.

Kauf von Sojaprodukten

Soja, das aus Europa und aus ökologischer Landwirtschaft stammt, sollte bevorzugt werden. Bei Produkten aus europäischen Pflanzen, sowie aus biologischem Anbau ist der Verzicht auf Gentechnik sowie schädliche Pestizide garantiert.

Anbieter von regionalen ökologischen Produkten

Sojamilch:

  • Die Produkte von Joya sind garantiert gentechnikfrei, ohne Zusatz von Aromastoffen und mit Soja aus Österreich.
  • Hofgut Storzeln verwendet zu 100 % regionales Soja vom Bodensee, das biologisch und gentechnikfrei ist.

Tofu / Fleischersatz:

  • Taifun Tofu ist
    • vegan,
    • biologisch,
    • gentechnikfrei
    • und aus der Region.
    • Das Soja stammt zu 70% aus Europa (Deutschland, Österreich, Frankreich). Weitere Bezugsquellen sind ökologische fair-trade Betriebe aus Kanada und Brasilien.
  • Viana verwendet Sojabohnen aus Österreich und (zu einem kleinen Teil) aus Italien.

Einen interessanten Beitrag zum Thema Soja drehte das ZDF in Zusammenarbeit mit Taifun 2013.

-JL