Zu erst brennt es nur ganz ein bisschen und nach dem ersten Schluck breitet sich die Schärfe im gesamten Gaumen aus, nach einiger Zeit beginnt die Nase zu rinnen und die ersten Schweißperlen machen sich auf der Stirn breit: Das passiert, wenn wir scharfes Essen zu uns nehmen. Je nach Schärfegrad tauchen die Symptome heftiger oder auch weniger stark auf.

„Pain-Sauce“

So lecker scharfes Essen auch ist, wenn man es mit dem Schärfegrad übertreibt, dann kann es zu Übelkeit, Schwindel, Bauchschmerzen oder einem Schwächegefühl kommen. Saucen, die häufig „Pain“ oder „Ultra-Death“ heißen deuten meist auf einen sehr hohen Schärfegrad. Wer so ein Essen nicht gewohnt ist, kann sogar Blasen im Mund oder Kreislaufbeschwerden mit einem Schock bekommen. Umso wichtiger ist es daher zu wissen, welcher Schärfegrad für einen selbst angemessen ist.

Mr. Scoville

Bei Chili, Peperoni oder Cayenne-Pfeffer wird die Schärfe seit hundert Jahren mit der Maßeinheit Scoville gemessen, benannt nach ihrem Erfinder, Wilbur L. Scoville. Dieser veröffentlichte im Journal of the American Pharmacist Association einen Artikel, zur Bestimmung des Caspsaicin-Gehalts. Das Caspaicin ist nämlich der chemische Stoff, der beim Essen den Nervensystemen vortäuscht, dass es „brennt“. Er verdünnte den Capsaicin-Gehalt in verschiedenen Verdünnungsgraden und ließ Probanden dann alle Grade kosten, bis keine Schärfe mehr festzustellen war. So ermittelte er unterschiedliche Grad der Schärfe. Insgesamt gibt es 12 Grade. Der Grad 0 enthält überhaupt kein Caspaicin und hat demnach auch 0 Scoville. Der Grad 5 , also ungefähr mittlere Schärfe, hat bereits 2.500 bis 5.000 Scoville und der Grad 10++, der schärfste Grad, hat 1 Mio. bis 15 Mio. Scoville.

Warum es brennt

Was eine Chili so scharf macht, sind bestimmte chemische Stoffe, die Capsaicine. Beim Kontakt mit der Schleimhaut im Mund täuschen sie dem Nervensystem eine Verletzung vor, deswegen haben wir das Gefühl, dass es „brennt“. Wie scharf eine Chili ist, hängt deshalb von der Capsaicin-Konzentration im Fruchtfleisch ab. Zu den schärfsten Chili-Sorten gehört die „Habanero“; da ist die Konzentration dieser Scharfmacher am stärksten. In der konventionellen Gemüsepaprika dagegen sind gar keine Capsaicine mehr enthalten – die wurden rausgezüchtet.

Die schärfste Chili der Welt

Der indische Naga-Jolokia-Chili ist mittlerweile aufgrund seiner Schärfe schon eine Weltberühmtheit mit Rekordmessungen von über einer Million Scoville-Einheiten. Diese Chili-Sorte galt lange als die schärfste der Welt. Vor wenigen Jahren, 2012, wurde sie von der Naga Jolokia Chili vom Trinidad Scorpion als schärfste Chili der Welt abgelöst. Ebenfalls zur schärfsten Chili-Sorte gehört die Habanero. Hier ist die Konzentration der Caspaicine besonders stark. Sind diese Chili-Sorten im Spiel, dann heißt es für Zartbeseitete also lieber Finger weg.

Langsam starten

Du musst dich nicht gleich an die schärfsten Gerichte machen und auch niemandem etwas beweisen. Scharfes Essen ist zwar gesund, trotzdem solltest Du es erstmal langsam angehen mit mit leichter Schärfe anfangen und dich dann je nach Geschmack und Laune nach oben arbeiten – sofern Du die Schärfe als noch angenehm empfindest. Ansonsten kannst Du mit den unendlich vielen Chili-Sorten, die Du am Markt oder auf Reisen kaufen kannst, kulinarisch experimentieren. Möchtest Du lieber gleich eine Chili-Sauce kaufen, dann haben wir einen Tipp für Dich: nämlich die veganen Chili-Saucen von Pika Pika. Mahlzeit.