In unserer neuen Serie „Plastikfrei“ zeigen wir, wie wir mittels Plastikvermeidung unseren ökologischen Fussabdruck verkleinern und somit nachhaltiger leben können. Den meisten VeganerInnen, so auch uns, liegt nicht nur die eigene Gesundheit am Herzen, sondern auch das Wohl unserer Mit- und Umwelt. Plastikvermeidung ist daher ein wichtiges Thema!

Plastic Planet

Ob beim Zähneputzen, beim Einkaufen, beim Telefonieren oder im Büro: Plastik ist überall. Weltweit werden 240 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr erzeugt und wir produzieren durchschnittlich 17,37 kg Plastikmüll pro Person. Zuerst fließen Unmengen Energie und Erdöl in die Produktion von Gegenständen, die eine extrem kurze Nutzungsdauer haben, wie Plastik-Einweg-Besteck und -Geschirr bei Take-Aways. Auch im Supermarkt ist fast alles in Plastik verpackt. Kaum ist man zuhause, reißt man die Verpackungen auf und wirft sie weg.

Und was dann? Für die Wiederverwertung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits Einschmelzen und neu formen. Doch durch das Erhitzen verliert das Material an Qualität, ein typischer Fall von Downcycling.

Andererseits die Aufspaltung von Kunstoff in die einzelnen Molekülketten und Umwandlung in Gase, Wachse und Öle. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Abfälle sortenrein sind. Aber wer kennt sich schon aus im Dschungel der Recyclingnummern (hier mehr dazu)? Was mache ich mit PP 05 und was mit PE-HD 02? In den meisten Bundesländern kann man daher nur mehr Plastikflaschen recyceln. Alles andere landet im Restmüll: Joghurtbecher, Folien, Hartplastik, etc.

Dieser Restmüll, rund 55% des gesamten Abfalls, wird der energetischen Verwertung zugeführt: Der Gewinnung von Energie durch Verbrennung. Falls das Plastik tatsächlich im Müll landet. Wenn es achtlos in der Natur weggeworfen wird dauerst es viele 100 Jahre bis sich Kunststoff zersetzt. Laut Werner Boote, dem Regisseur von ‚Plastic Planet’ gelangen jährlich auch 6 Millionen Tonnen Kunststoffmüll über Flüsse in die Ozeane. Dieser schwimmt dann in Form riesiger Müllstrudel herum und zerfällt wesentlich schneller als an Land in kleine Partikel, die sich aber erst nach 350-400 Jahren vollständig zersetzen.

Gefährlich ist auch, dass die Kunstoffteilchen wasserunlösliche Umweltgifte (wie DDT und PCB) wie Magnete anziehen. Die Konzentration der Gifte kann extrem hoch sein. Tiere fressen die Kunststoffteilchen oder verheddern sich in dem herumschwimmenden Müll und verenden qualvoll. Durch die Nahrungskette gelangen diese toxischen Substanzen bei Nicht-VeganerInnen jedoch in Form von ‚Sea-Food’ auf dem Teller.

Auch die gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffe von Kunststoff selbst stellen ein Problem für Mensch und Umwelt dar. Einer der bekanntesten davon ist der Weichmacher Bisphenol A (BPA), der unter Verdacht steht Erbgut zu schädigen und zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Verhaltensstörungen zu führen. Weichmacher nehmen wir vor allem über Lebensmittel auf: Durch die Erhitzung von Mikrowellengeschirr oder Getränke- und Konservendosen, die innen mit Epoxidharz beschichtet sind.

Plastikfrei!

Ein düsteres Bild, das sich da abzeichnet! Doch wir sind dem Plastik-Problem nicht hilflos ausgeliefert. Jeder Einzelne von uns, kann Maßnahmen setzen, um positive Veränderungen herbeizuführen. In unserer Serie ‚Plastikfrei’ geben wir Euch Tipps & Tricks, wie Ihr den Plastikanteil in Eurem Leben nach und nach reduzieren könnt.

Hier noch ein kurzes Video darüber, welche Auswirkungen Plastikmüll auf die Albatross Population der Midway Islands hat:

 

Karin betreibt den Blog beechange.com/blog, wo sie über Müllvermeidung und Nachhaltigkeit schreibt, aber auch vegane Rezepte und Buchrezensionen sind dabei. Um zu zeigen, dass es viele schöne, nachhaltige, wiederverwendbare und plastikfreie Alternativen gibt, hat sie den Shop beechange.com gestartet. Auf VeganBlatt werdet Ihr in Zukunft mehr von ihr zu dem Thema Plastikfrei lesen können.