1. Nein sagen: Überlege eine Woche lang bei allen Dingen, die du in die Hand nimmst, ob du sie brauchst.

Viele Dinge, die wir im Alltag wegwerfen, benötigen wir nicht. Erst durch das bewusste Nachdenken, fällt auf mit wie vielen Produkten wir täglich in Kontakt kommen und welche wir durch den bloßen Gedanken: „Brauche ich das jetzt wirklich?“ einfach weglassen können. Den Flyer, der einem auf dem Weg in die Hand gedrückt wird, den Terminzettel vom Arzt, die Plastiktüte mit den drei Äpfeln im Supermarkt oder die Werbung im Briefkasten, all das ist reiner Müll, auf den wir leicht verzichten können. Termine lassen sich auch ohne Papierverschwendung direkt in den eigenen Kalender eintragen, die Info vom Flyer kann man sich (falls es einen interessiert) einfach erzählen lassen und Äpfel brauchen ganz einfach keine Tüte. Gegen die Werbung im Briefkasten hilft ein Aufkleber, damit ungelesene Prospekte und somit Papier nicht unnütz im Müll landen. Denke vor jedem Kauf kurz nach und Du wirst erstaunt sein, auf wie viel Müll Du ganz ohne Einschränkung verzichten kannst.

2. Vorsorgen: Habe immer eine extra Einkaufstasche dabei.

Egal ob extra Einkaufsbeutel in der Tasche, Obsttüte im Korb oder Vorratsdosen im Kühlschrank. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du so einiges an Müll sparen. Für den spontanen Einkauf haben wir immer eine kleine, faltbare Einkaufstasche in der Handtasche dabei. Es kommt oft genug vor, dass wir spontan noch ein bisschen Obst oder Gemüse kaufen und dass dann ohne Plastiktüte, in der mitgebrachten Tasche, nach Hause tragen. Auch die Semmeln vom Bäcker, lassen sich so ganz ohne Papiertüte transportieren. Generell solltet Ihr versuchen unverpackte Lebensmittel zu kaufen, was oft auf Märkten möglich ist. Am besten gleich eine schöne Vorratsbox mitnehmen, in die z.B. frische Tomaten, Getreide oder auch Tofu gelegt werden können ohne unnötige Verpackung. Weitere Tipps für den Zero Waste Einkauf findest du hier.

3. Aus alt mach neu: Repariere oder gestalte alte Dinge neu, anstatt sie wegzuwerfen.

Viele alte Dinge lassen sich leicht reparieren. Ein altes Fahrrad, den kaputten Tisch oder ein altes Sofa könnt Ihr oft durch ein paar Handgriffe wieder auf Trapp bringen. Wer sich das selbst reparieren nicht zutraut, kann z.B. in ein Repair Café gehen, indem Ihr mit anderen Leuten eure alten Dinge wieder fit macht. Ihr könnt natürlich auch gleich selbst Möbel und andere Dinge aus Alten oder gefundenen Materialien bauen. Auch für unbegabte Handwerker*innen ist bei diesen DIY-Möbel-Ideen bestimmt etwas dabei, denn selber machen ist oft gar nicht so schwer. Das nötige Werkzeug könnt Ihr euch dazu im Baumarkt leihen oder einfach die Nachbarn fragen.

4. Tausche, leihe und verschenke: Was Du gerade nicht brauchst, will vielleicht jemand Anderes.

Kleidung, die Du nichtmehr haben willst, gefällt vielleicht noch anderen Leuten, weshalb du sie auf Flohmärkten, in Second Hand Geschäften oder bei Kleiderkreisel verkaufen oder tauschen kannst. Über ältere Kleidung, die zwar ein oder zwei kleine Löcher hat, freuen sich evtl. noch Andere, wenn du sie ihnen schenkst. Und auch die nie benutzen Küchenbürsten, Vasen, Tassen oder das unbeliebte Geburtstagsgeschenk vom letzten Jahr sind vielleicht genau das richtige für andere Personen. Deshalb nicht in die Mülltonne damit, sondern z.B. auf will-haben, eBay oder Facebook-Gruppen zu diesem Thema verschenken.

Ihr braucht zwar ab und zu ein Auto, aber dann irgendwie auch nicht immer? Wie wäre es dann mit Carsharing anstatt Autokauf. Ihr könnt euch aber auch ein Auto über drivy leihen oder eures verleihen. Werkzeug lässt sich einfach im Baumarkt oder z.B. beim Nachbarn leihen. Falls Ihr auch etwas habt, was ihr nicht immer braucht, einfach Aufkleber von pumpipump auf den Briefkasten und alle wissen bescheid. Durch Foodsharing und FairTeiler lässt sich mittlerweile sogar Essen, dass man selbst nichtmehr braucht, mit anderen Leuten teilen. Einfach Essen online stellen oder zu den Fairteilern bringen und Andere satt machen. Wie genau das geht, seht ihr hier.

5. Keine Verschwendung: Egal ob Lebensmittel, Wasser oder Energie: Drehe Hähne und Lichter ab und entsorge nichts unnötig.

Lebensmittel sind kostbar und sollten kein Müll werden. Deshalb haben wir hier 4 Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung. Am besten immer nur das kaufen, was ihr selbst auch esst und gegebenenfalls anfallende Reste am nächsten Tag verwerten oder einfrieren.
Auch mit Wasser und Energie solltest Du bewusst umgehen. Fällt hier kein Müll in direktem Sinn an, benötigt die Energie- und Wasserversorgung Ressourcen, die nicht unnötig verschwendet werden sollten. Ein paar Tipps zum direkten und indirekten Wassersparen findet Ihr bei uns. Am wichtigsten ist der bewusste Umgang mit Wasser  sowie den Konsumgütern die viel Wasser während der Herstellung verbrauchen.

6. Lass dich inspirieren

Wir haben schon einiges über Zero Waste gesammelt:

Egal ob durch Lebensmittelretter*innen, müllfrei lebende Personen, Blogs, Pins, Vorträge, Organisationen etc., es gibt überall interessante, neue Konzepte und Ideen rund um das Thema Müllvermeidung und Zero Waste. Und wer glaubt das Zero Waste gleich „Öko-Hippie-Image“ heißt, der soll sich die trendigen Zero Waste Mode, Möbel oder Wohnungen (Bad, Küche) einmal ansehen! Wir finden das viel schicker, als so manch ein Teil von großen Möbelketten.

– JL